Akku-Turmtriebwagen (Bahndienstfahrzeug)
Die fortschreitende Elektrifzierung der Haupt-, aber auch der Nebenstrecken Deutschlands erforderte Instandhaltungsfahrzeuge zur Gewährleistung eines immer optimalen Zustands der Oberleitung. Um die überalterten Fahrzeuge aus der Anfangszeit ausmustern zu können,wurden von der Deutschen Reichsbahn deshalb ab Ende der 20er-Jahre Neubauten beschafft. Es entstand unter anderem ein ganz besonderer „Turmwagen“, dessen Antrieb von (in den Vorbauten untergebrachten) Akkumulatoren gespeist wurde. Diese wiederum konnten –durch die Integration eines Gleichrichters ins Fahrzeug – völlig unabhängig von stationären Ladeanlagen direkt über den Dachstromabnehmer aus der Oberleitung geladen werden.
Die Akku-Turmtriebwagen waren mit einem Mannschaftsraum und einer vollständigen Werkstatt ausgerüstet. Sie waren zumeist einzeln unterwegs, konnten aber aufgrund angebauter Regelkupplung und -Puffer bei Bedarf z.B. auch Materialwagen mitführen. Während die Fahrzeuge selbst von J.A. Maffei hergestellt wurden, kam die elektrische Ausrüstung von SSW (Siemens-Schuckert-Werke) und die Akkus von AFA(Akkumulatoren-Fabrik AG).
Die Vorbilder unserer Modelle wurden zwischen 1929 und 1933 gebaut, es entstanden insgesamt sechs Fahrzeuge, die sich teilweise in kleinen Details unterschieden. Sie wurden in München, Breslau und Augsburg stationiert. Ab der Epoche III wurden teilweise Modifkationenvorgenommen, z.B. zusätzliche Steckdosen frontal angebracht, ein offener Werkzeugkasten auf einer Seite am Fahrgestell montiert oder dieLampen getauscht. So sahen die Fahrzeuge bei ihrem Dienstende Anfang der 70er-Jahre teilweise in einigen Details recht unterschiedlichaus. Bedauerlicherweise ist keines der interessanten Fahrzeuge museal erhalten geblieben.